Am Samstag, den 3. Juni 2023 ging es einen Nachmittag lang um die Themen: Alt werden, teilhaben am Leben, gut versorgt sein, Hilfe auch von außen annehmen, Möglichkeiten und Rechte kennen, als Angehörige gefordert und überfordert sein…
Es kamen Rund 80 Besucher*innen ins KörberHaus in Bergedorf.
Darunter u.a. Mitglieder der alevitischen Gemeinde Bergedorf und des Hamburger Verein der Deutschen aus Russland. In ihren Eingangsvortrag zum Thema „Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund (MmMH) bei Pflegebedarf“ ging Frau Prof. Tezcan u.a. auf Erfahrungen dieser Personengruppe mit Demenz und der Annahme von Unterstützungsleistungen ein. Wie auch andere ältere Menschen mit Pflegebedarf und Demenz in Deutschland, erfährt auch diese Gruppe Vorbehalte aufgrund von Alter bzw. einer Demenz.

Studien zeigen aber, dass für diesen Personenkreis auch Erlebnisse von Rassismus hinzu kommen. Weiterhin nehmen MmMH, wenn überhaupt, erst spät Hilfe an. Eine Demenz wird oft nicht als Krankheit wahrgenommen und erfährt deshalb auch keine Diagnostik. Viele Hilfen werden familiär geregelt, wobei die Verfügbarkeit von Familienmitglieder auch hier zurückgeht. In den nächsten Jahren ist mit einem starken Anstieg von Pflegebedürftigkeit bei MmMH zu rechnen. Die Annahme externer Unterstützungsleistungen wird hier an Bedeutung gewinnen. Im Grundsatz plädiert sie nicht für migrationsspezifisches Angebote, sondern für integrierte Angebote. Nach der Vorstellung von Angeboten und Erfahrungen des Hamburger Vereins Deutscher aus Russland und des Besuchsdienst Yardim für türkischsprachige Mitbürger*innen und der AGH, kam es zu einer regen Diskussion. Mehrere Stimmen aus den Publikum äußerten den Wunsch diese Dialog fortzusetzten.

Wir danken allen Teilnehmenden und dem Team der Organisation.